"robots at home"

Modul Objekt und Produktdesign 2009

Seit geraumer Zeit werden Zukunftsvisionen aufgezeigt, in denen automatische Maschinen unseren Alltag prägen.
Roboter übernehmen darin den Haushalt, die Produktion, den Militärdienst und soziale Aufgaben. war dies lange ein uneingelöstes Versprechen, sind tatsächlich in der letzten Dekade Geräte wie automatische Rasenmäher, Staubsauger und Industrieroboter auf den Markt gekommen, die einen wirklichen Nutzwert besitzen. 

Eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit der Thematik auf soziotechnischer Ebene ist dabei die Voraussetzung für einen gelungenen Designprozess. Welche Erscheinung führt zu einer Akzeptanz im privaten, halböffentlichen oder auch öffentlichem Umfeld? Ist es technisches Gerät, Einrichtungsgegenstand, bewegliche Skulptur, Haustier oder sogar Menschenersatz? Welche Anwendungen sind in welchem Umfeld
wirklich sinnvoll?

Aus diesen Überlegungen heraus soll ein Design entwickelt werden, dass auch für eine Serienfertigung geeignet ist. Ziel ist es, am Ende des Prozesses, ein Mockup im Maßstab 1:1 zu erstellen. Die Übung findet dabei in Gruppenarbeit statt.


Arbeiten der Studierenden
air•ssistant Katrin Cehak, Monika Jaroszkiewicz und Monika Palosz
air•ssistant von Katrin Cehak, Monika Jaroszkiewicz und Monika Palosz

Ein elegantes Aluminiumgehäuse umschließt den hochleistungsstarken 'air°ssistant'. In seiner Erscheinung schlicht, im Inneren eine Häufung höchstentwickelter Systeme aus der Robotertechnik.

Seine Aufgaben sind die Passagiererkennung via Scanner, Standortermittlung, Check In am Display und der sichere Transport zum Drop In. 'air°ssistant', eine multifunktinale Plattform, ermöglicht der/dem Reisenden sofort nach der Ankunft ihren/seinen Koffer bequem und sicher abzugeben und einzuchecken und bietet dadurch eine grosse Zeitersparnis – der ideale Reisebegleiter.

  • Funktion: check in, Koffertransport, Passagieridentifizierung
  • Einsatzort: Flughafen
  • Material: Aluminium, Kunststoff
  • Farben: lichtgrau, grau, anthrazit
  • Abmessungen [cm]: 115/25/55
  • Gewicht: 53.2 kg
"GrünZeug" von Markus Engel und Martin Zetter
"GrünZeug" von Markus Engel und Martin Zetter

Der Roboter übernimmt die Pflanzenpflege im privaten Umfeld. Er tankt selbstständig Wasser, überprüft den Wasserbedarf der einzelnen Pflanzen und gießt sie. Das Gerät bewegt sich raupenartig fort und hebt sein Hinterteil über sein Vorderteil auf, um an die Blumentöpfe zu gelangen.

Das Gerät besteht aus einer inneren wirbelartigen Grundstruktur. In diesem Skelett befinden sich die Elektronik und die Wasserschläuche. Die Wirbel werden über zylinderförmige Spindelmotoren angetrieben. Die äußere Haut dient zum Schutz des Innenlebens, sowie als Schutz gegen das Verhaken der Wirbel mit der Umgebung.

  • Funktion: Pflanzenpflege in Innenräumen
  • Einsatzort: Privatwohnung
  • Material: Textile Außenhaut
"jack" von KostantinTrpenoski
"jack" von KostantinTrpenoski

Jack pflegt begehbare, befestigte und unbefestigte Flächen im gesamten Jahresverlauf. Jack ist ein Roboter, der netzunabhängig betrieben wird. Jack ist sowohl für den privaten als auch für den gewerblichen Bedarf konzipiert. Jack erfährt seine Umgebung selbstständig mittels Sensoren und kann mittel Videoüberwachung und Bildidentifikation die Pflege von Gärten und Wegen durchführen.

Die Motoren sind im vorderen Bereich und im Heck der Maschine untergebracht. Der vordere Motor dient als Antriebsmotor, der hintere steuert die Werkzeuge. Das Heck des Gerätes nimmt die Batterien und die Auffangbehälter auf. Gras und Laub werden als Würfel verpresst. Schnee wird ausgeblasen.
 

  • Funktion: Rasenmäher, Schneefräse, Laubsammler
  • Einsatzort: Außenbereiche Einfamilienhäuser
  • Material: ABS Kunststoff, Aluminium
  • Farben: grau / orange

"logtool" von Clemens Pöchacker, Stephan Pircher, Carmen Trifina

"logtool" von Clemens Pöchacker, Stephan Pircher, Carmen Trifina

Der Gedanke des "Hardware-Internets", war der Grundstein unseres Konzepts.

[logtool] ist nicht nur, wie der Name schon sagt, ein logistisches Werkzeug, sondern viel mehr ein ganz-heitliches System, das autonom mittels Transport-einheiten (logtools), ein autogeneratieves Netz innerhalb des Transportwesens aufbaut und organisiert. Die Einheiten sind auf der Größe der "EPAL" (Europalette) ausgerichtet und können somit in das gesamte europäische Logistksystem eingebunden werden. Es kann alle auf EPAL basierende Transportbehähltnisse befüllen, befördern und sortieren.

[logtool] kann auf eine Europalette aufsteigen und sich in das System selbst mit einbinden.

  • Funktion: Transport von Europaletten
  • Einsatzort: Industriegebiet bis öffentlicher Raum
  • Material: Aluminium, Stahl
  • Farben: hellgrau, grün

"make your mate" von Elisabeth Lang, Nadine Muhr

"make your mate" von Elisabeth Lang, Nadine Muhr

Der Körper, auf den ersten Blick kompakt, rund und schön anzuschauen, bewegt sich, erwacht aus dem Schlaf und hebt den Kopf. Aus einer Figur werden zwei. Linien und Kanten treten bewusst in Erscheinung und führen den Blick. Die Kinder um ihn herum treten nahe heran. Seine organische Form ist schön anzufassen. Die Situation wird festgehalten und gespeichert. Er bringt Farben und Lichter an die Wand und gibt Geräusche von sich. Er ist wandelbar. Die Kinder können ihn schmücken und verändern. Auf den ersten Blick weckt er Assoziationen und trägt in seiner freundlichen Form Assoziativen von Tieren. Er transportiert Stimmungen und Erinnerungen. Ein leichter Schimmer liegt über ihm und schwebt durch das Schulhaus, auch wenn die Schulkinder längst Zuhause sind. "make your mate"

Mit Hilfe des Roboter können Kinder zwischen sechs und 14 Jahren ihren Schulalltag dokumentieren. "make your mate" unterstützt das freie Lernen und das gemeinschaftliche Arbeiten in der Klasse.
 

  • Funktion: gemeinschaftliches Klassenprojekt durch Individualisierung, Dokumentation und Projektion
  • Einsatzort: Schule
  • Material: glasfaserverstärkter Kunststoff, Automatenstahl
  • Farben: lichtgrau + individuelle Farbgestaltung


"minga" von Pinar Kocarslan, Iva Zlatkovic

"minga" von Pinar Kocarslan, Iva Zlatkovic

Minga ist ein Event-Roboter, der auf Veranstaltungen eingesetzt wird. Er fungiert als Tisch und Barhocker. Ein Teil von Minga übernimmt die Bewirtung der Gäste. Dieser Teil von Minga holt und bietet Getränke an. Minga regt Kommunikation und Durchmischung an.

Minga ist ein Event-Roboter, der auf Veranstaltungen benützt wird. Auf den ersten Blick erkennt man die Funktion des Roboters nicht. Minga entfaltet sich und kann dabei selbst zu einem Event werden, indem die Funktionen der einzelnen Elemente sichtbar werden: die Sitzelemente, die Abstellflächen und das Serviceelement, das Getränke von der Bar holt. Ein wesentliches Element ist der Touchscreen, über den man Getränke bestellen, Musik auswählen und sich informieren kann, wer sich noch auf der Veranstaltung befindet. Durch diese Kommunikationsmöglichkeiten können unterschiedliche Leute zusammenfinden und gemeinsam mit ihren Mingas Gruppen bilden.
 

  • Funktion: Event-Roboter
  • Material: Kunststoff (PP)
  • Farben: creme

 

"pradabot" von Sonja Zlatkov

"pradabot" von Sonja Zlatkov

Pradabot ist ein Roboter, der Kollektionen vorführt. Pradabot ist ein "privater Laufsteg" für den Pradastore in New York. Pradabot wird je nach Notwendigkeit in der Gruppe eingesetzt. Pradabot ist eine Box auf Rädern mit Sensoren und Motor, der Schuhe und Taschen autonom präsentiert.

Die Idee leitet sich von einem Schuhkarton ab. Eine typische Schuhbox (30/25/15 cm) wird vergrössert und dekonstruiert. Die Erscheinung von Pradabot ist sehr reduziert, um in der High-Tech Umgebung des Shops wahrgenommen zu werden. Die Seitenfläche des Roboters sind aus schimmernden, weißen Polycarbonat gefertigt. Die Oberfläche hat kleine Öffnungen für die Sensoren des Pradabots. Das Gehäuse hebt sich nur wenige Millimeter vom Boden ab. Auf diese Art haben die Besucher den Eindruck, dass der Roboter schwebt.
 

  • Funktion: Präsentation der Kollektion von Prada
  • Einsatzort: Pradastore, NY, USA
  • Material: Polycarbonat
  • Farben: weiss


 

"winnie the PooBot" von Daniel Sautter, Jekaterina Medvecka

"winnie the PooBot" von Daniel Sautter, Jekaterina Medvecka

Nicht nur Wien, auch die meisten anderen Großstädte, haben dasselbe sowohl ästhetische wie auch hygienische Problem: Hundekot. Täglich landen davon etwa 50 Tonnen auf den Straßen Wiens. Deren Entsorgung kostet die Stadt jährlich sieben Millionen Euro. Anlass genug ein System zu entwickeln, das hier entgegen wirken und die Lebensqualität vieler Städter verbessern kann.

Winnie the PooBot, konzipiert speziell zum Aufsammeln von Hundstrümmerl, soll Abhilfe schaffen. Er fährt autonom Parks und öffentliche Grünflächen ab, ortet Hundekot und saugt diesen auf. Ist sein Sammeltank voll oder die Akkus fast leer, steuert er die Basisstation an, entleert dort den Tank, wird gereinigt und lädt die Batterien wieder auf. Die gesammelte Biomasse in den Tanks der Basisstation wird zu Biomethan umgewandelt. Mittels eines Generators wird Strom erzeugt, der so wiederum die Energie für den Roboter liefert. Winnie kann so einen wertvollen Beitrag zu Umwelt und Lebensqualität vieler Großstädter leisten.
 

  • Funktion: Einsammeln von Hundekot
  • Einsatzort: Parks und öffentliche Grünflächen
  • Material: Gehäuse Kunststoff, Konstruktion Aluminium
  • Farben: Gehäuse Cremeweiss, Räder Limonengrün