Der zentrale Bereich für das Lehrangebot der Abteilung ist das Studio, der ehemalige Modelliersaal. Hier findet die Betreuung der Studierenden statt, teilweise wird es auch als Arbeitsstudio und für Workshops genutzt. 

Das Angebot der Abteilung umfasst unter anderem die Pflichtübung „Dreidimensionales Gestalten“, die etwa im Wintersemester 2008 das Thema der Darstellung von Bewegung behandelte. Bewegungsabläufe wurden erfasst, als abstrahierte Raumlinien „eingefroren“ und dienten als Ausgangspunkt für die Entwicklung einer dreidimensionalen Formstudie. In dieser von üblichen Nutzungsansprüchen der Architektur befreiten Auseinandersetzung mit Form wird dem Ausprobieren und Experimentieren ebenso viel Platz eingeräumt, wie der konzeptionellen Leistung, den Fragen der Komposition, der Darstellung und der handwerklichen Ausführung.

„Am Computer kann ich kein Gefühl für Raum und Maßstab entwickeln. Gerade deshalb ist es wichtig, sich auch in einer materiellen Wirklichkeit mit der dreidimensionalen Form und Gestaltung auseinanderzusetzen. Wir möchten unseren StudentInnen im Rahmen verschiedener Gestaltungsaufgaben die Möglichkeit bieten, ein Gespür für die Formfindung aber auch für Materialien zu entwickeln“, betont Professor Christian Kern.  Es geht an der Abteilung also nicht nur um das (Er)Finden, sondern auch um das Herstellen von Formen - die infolge digitaler Entwurfsmethoden immer komplexer werden.

Im Rahmen des Moduls „Objekt- und Produktdesign“ lautete 2009 die interdisziplinäre Aufgabe, ein Design für einen Roboter zu kreieren. StudentInnen können dabei an einer überschaubaren Aufgabe alle Konsequenzen Ihrer Entscheidungen bis hin zum Prototyp überprüfen. Die Neugestaltung von Fassaden Wiener Nachkriegswohnbauten war Thema des künstlerischen Projektes „Digitales Ornament“ von Anita Aigner, die um innovative Anwendungen von digitaler Frästechnologie im künstlerischen und architektonischen Feld bemüht ist, aber auch für eine kulturwissenschaftliche und architektursoziologische Auseinandersetzung eintritt. Das zentrale Anliegen ihres Kollegen Peter G. Auer ist es, StudentInnen auf Basis von Gestalt- und Formtheorien eine bessere Urteilsfähigkeit zu lehren und die kreativen Gestaltungsprozesse kritisch zu reflektieren und zu analysieren lernen. Fridolin Welte, der auf sein Wissen als Bildhauer bauen kann, betont, „dass beim Gestalten die vielen Erfahrungen und Auseinandersetzungen mit der Formfindung und das Tun selbst eine zentrale Rolle spielen. Die Überlegungen und Arbeitsmodelle werden schon vorher angestellt, dann wählt man ein Gerät, das die Fertigung umsetzen kann.“ Das Lehrangebot wird ergänzt durch Exkursionen zu Orten der zeitgenössischen Kunstproduktion, z.B. China oder zur Kulturhaupstadt Europas 2010, Essen.