Modulierte Vielheit

258.045 VO 1h & 258.046 UE 4h 2009W

Ronan und Erwan Bouroullec, Cloud
Eine klassische Methode des Umgangs mit Vielheiten in Design und Architektur zeigt sich in der Idee der Herstellung modularer Elemente in serien.  Jedes Element ist charakterisiert durch gleiche Abmessungen auf Grundlage einer systematischen Masskoordination. Die gegenwärtigen Errungenschaften in den Fertigungs- und Designtechniken erlauben nun einen anderen, wie viele meinen, freieren Umgang mit Vielheiten. Der erwünschte emanzipatorische Schritt aus der strengen Enge des Modularen ist nun leichter möglich. Die Schönheiten kleinerer oder größerer Abweichungen und Unähnlichkeiten feiern sich im Rahmen einer wiederentdeckten Naturästhetik. Keine Beere einer Weintraube gleicht der anderen, kein Kiesel am Bachufer ist ident mit einem anderen.

Der Begriff der Modulation im Sinne eines Abwandelns, Veränderns bzw. Variierens sollte uns helfen, zwei horizonte des Gestaltens innerhalb der Aufgabenstellung des Semesterthemas zu entwickeln. Es ging einerseits um das modulieren von einzelnen Elementen, die durch feines gestalterisches Differenzieren zu Elementen mit jeweils individueller Ausprägungen gebildet werden, ohne dabei ihre Familienähnlichkeit zu verlieren. Dann ging es andererseits um die kompositorische Modulation im Rahmen eines Vielheitszusammenhangs. Die Elemente sollten Teil einer größeren Anhäufung sein und daher in Bezug auf ihre Leistung innerhalb des ganzen Sammelgebildes bewertet und gestaltet werden.