hausen

264.169 UE, 4h

Guiseppe Penone: L’albero delle vertebre, 1996

Stellen wir uns eine Stadt vor. Sie ist vom Reißbrett geplant. Ge- radlinige Strassen erschließen vollkommen gerasterte Grundstücke. Wir sind in einer Wohngegend. Will man bauen muss man in die Erde nach unten und in den Himmel nach oben bauen. Der Erdboden dient als Nullebene. Nach oben wohnt/haust man turmartig in orthogona- len bzw. kristallinen Formen, nach unten höhlenartig in Rundformen.

Das Thema hausen ist in der Bedeutung des Zeitwort Werdens des Hauptwortes Haus zu lesen. Jedwede künstlerische Metaphorik, Auslegung bzw. Assoziation, zu der das Wort hausen einlädt, ist will- kommen. Jede/r Teilnehmer/in baut themenbezogen auf einem Grundstück. Die Rasterfelder werden, im buchstäblichen Sinn des Wortes, plastisch bebaut. Wir arbeiten ausschließlich mit dem Werk- stoff Erde (Ton, Lehm). Daraus formen wir plastisch-räumliche Gebil- de, einerseits durch additives Auftragen, andererseits durch skulptura- les Abtragen. Die Arbeiten werden zuletzt im Brennofen gebrannt.

Ziel ist eine skizzenhafte Ausarbeitung konzeptioneller Einfälle. Man soll den Gebilden das Rasche und im Zufall Werdende ansehen. Die Möglichkeit, mit formbarer realer Materie denkend zu bauen, sich auf das Spiel mit materiellen Begrenzungen, Öffungen und Räumen einzulassen und mit dem Werkzeug Hand zu definieren und spürbar zu machen ist Ziel dieser künstlerischen Auseinandersetzung.
Wenn wir Lust, Ausdauer und Geduld haben, steht der Stadtteil am Ende mit max. 15 plastischen Skizzen zum hausen vor uns. Wir be- wundern dann die Türme oben und bestaunen die Höhlen unten.

Einführung

12.10.2017, 14:00h
Erzherzog Johann Platz 1

Workshop

19.10.2017, 13:00h -19:00h

Pflichttermine

jeden Donnerstag 14:00h

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