VERBLÄTTERT - ENTWICKLUNG EINES PLANTOIDEN NACH BOTANISCHER UND KUNSTHISTORISCHER ANALYSE DES BLATTES
Die Idee für diese Arbeit entwickelte sich aus einer eingehenden Analyse über die Rolle der Pflanze als Motiv in der Kunstgeschichte und den Aufbau von Pflanzen mit ihren verschiedenen biochemischen Prozessen im Innern. Im Mittelpunkt der vergleichenden Untersuchungen steht vor allem die Betrachtung der Morphologie des Blattes, das in seinen verschiedensten Beschaffenheit von Strukturen, Oberflächen und Größen Ausgangspunkt für die künstlerische Interpretation ist. Die Natur offeriert so vieles, das mit dem Auge alleine gar nicht erfasst werden kann: das Wachsen der Blätter, Gerüche und Stimmungen. Diese Eindrücke werden in den Zeichnungen sichtbar gemacht. Inspiriert durch den Öffnungs- und Schließvorgang von Blüten und Blättern entsteht der Prototyp für einen Plantoiden. Er bezeichnet einen synthetischen Organismus, der sich wie ein Pflanzenorgan verhält. Das kinematische Blatt reagiert auf Bewegung mit individuellen Größenveränderungen. Die Tragstruktur des Modells stellt eine Analogie zu einem Baum dar. Als Ausblick für eine Anwendung in der Architektur könnte das Konzept für ein Beschattungssystem an Fassaden angedacht werden.