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Der Kerker - Gefühlsräume zwischen Literatur und Skulptur

 

Angeregt von Thomas Bernhards Schaffen und Sein, basiert diese Arbeit auf der Annäherung von (Gefühls-)Raum über Literatur. Bernhard schreibt über Empf indungen in einem f iktiven Raum und schafft es allein durch seine literarischen Beschreibungen den Lesenden ein Raumgefühl zu vermitteln. Wie kann man eine Vorstellung von einem Raum bekommen, ohne wirklich in ihm gewesen zu sein?

Ausgehend davon entsteht ein Eintauchen in eine erlebte räumliche Referenz Bernhards, seinen Vierkanthof in Ohlsdorf. Daraus offenbart sich der Begriff des Kerkers als Gefühlsraum, welcher den ausschlaggebenden Denkansatz für diese Arbeit liefert. Bernhards Kerkerraum wird als Ort der Selbstisolierung betrachtet, der zur Selbstreflexion zwingt und grundlegende Fragen aufwirft. Seine Figuren schwanken stetig zwischen erdrückenden und erfüllenden Architekturen, was sich in einem fortwährenden inneren als auch äußeren Konflikt widerspiegelt.

Meiner literarisch begonnenen Auseinandersetzung begegne ich skulptural. Können literarische Fragen auf eine skulpturale Art und Weise beantwortet werden? Es ergeben sich Thesen und Themen, die nun laufend auf die Skulptur übertragen werden. Durch die abwechselnde Beschäftigung mit diesen unterschiedlichen Methoden wird in beide Richtungen reflektiert und aus dieser Auseinandersetzug entsteht schließlich einen Dialog zwischen praktischer und theoretischer Arbeit. Ziel dieser Arbeit ist es Anstöße zu geben, Raum und Literatur auf einer skulpturalen und emotionalen Ebene zu erleben. Sowohl Skulptur als auch Text können von den Betrachtenden frei und offen gelesen werden

 

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