Sommersemester 2014

metaphoren

264.138 UE, 4h

Timm Ulrichs: baumkrone/baumsäge, 1990

unsere sprachwelt ist randvoll mit metaphern, die wir nicht mehr bemerken. die computermaus ist natürlich keine maus. es war ein ding ohne namen, das durch analogiebildung eine uneigentliche maus wurde, eine maus in einem fremden kontext. der begriff ist inzwischen ein beispiel für eine tote metapher, eine, die ihre wichtige rolle, bedeutungsüberträger zu sein, und damit eigentümliche welten zu eröffnen, nicht mehr ausspielt. ebenso geht es dem tischfuß, dem handschuh, der warteschlange oder der baumkrone: ihre seltsame schönheit und poesie fällt uns nicht mehr auf. unser wortschatz scheint also, um mit paul ricoeur zu sprechen, „ein friedhof ausgelöschter, aufgehobener, ‚toter’ metaphern“ zu sein.

wir wollen uns in diesem sommersemester im künstlerischen projekt mit der vielschichtigen, manchesmal abwegigen beziehungen zwischen ding und wort auseinandersetzen, indem wir das potential der metapher auf real herzustellende objekte übertragen. in diesem sinn handelt es sich beim titel metaphoren um ein kunstwort, das konkrete objekte meint, die metaphorisch wirken, indem sie durch anschauung zwischen üblicherweise nicht zusammengehörigen begriffen in einander fremden kontexten vermitteln. die aufgabenstellung bezieht sich also auf die findung und benennung von dingen sowie die erfindung von namen/worten und der entwicklung und übersetzung der dazu passenden objekte bzw skulpturen.

Künstlerisches Projekt, Aufgabenstellung

  • Aufgabenstellung

Einführung

10. März 2014, 10:00
Modelliersaal
Hauptgebäude
Stg. 1b, 4. Stock

Termine


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