TAZO - EINE TEMPORÄRE ARCHITEKTUR ZUR ORTSKERNAKTIVIERUNG
In vielen ländlichen Gemeinden Österreichs wird das landschaftliche Bild aufgebrochen durch Zersiedelung und die Landschaft zerschneidende Verkehrswege, die die Bewohner der abgelegenen Ortschaften in das nächstgelegene städtische Zentrum bringen sollen. Der motorisierte Individualverkehr hat dabei einen markanten Anstieg zu verzeichnen. Infolgedessen verloren die früher oft belebten Ortszentren stark an Bedeutung und sind mittlerweile beinahe menschenleer. Die Interaktion der Einwohner miteinander und das Nachbarschaftsgefühl des „vielgerühmten Dorfl ebens“ nehmen stetig ab. Um dem entgegenzuwirken scheint es wichtig, das kulturelle Angebot in den Dörfern zu steigern und neue Räume des Zusammentreffens zu schaffen.
Am Beispiel der oberösterreichischen Gemeinde Brunnenthal werden temporäre Orte des Treffens kreiert. Diese temporären Architekturen können einfach erreicht werden und bieten für alle Generationen einen sozialen Mehrwert. Mit der aktiven Beteiligung der Einwohner am Schaffungsprozess entstehen Räume des Miteinanders und des Austausches, die den Ortskern wieder beleben. Durch die architektonische Flexibilität der Form wird den Besuchern die Möglichkeit einer individuellen Nutzung der Objekte gegeben. Außerdem ist auch der zeitlich beschränkte Rahmen der Verwendung zu beachten, der ein nachhaltiges Verschwinden, aber auch einen raschen Wiederaufbau ermöglicht.