The Shell
Die Hülle ist ein umschließendes, schützendes, speicherndes und anliegendes Ding, formdefiniert durch den Körper den sie umfasst, andernfalls formgebend für eine Masse welche sie umschließt.
Sie ist die dem Außen und dem Innen anschließende Schicht, jene oberflächlich zu erst zu erblickende Gestalt. Sie kann die Authentizität des Inneren transportieren oder die Betrachter*innen täuschen. So ist es möglich, über die Hülle Form zu kommunizieren oder auch jene zu verändern, sich ihr gar zu entziehen. In der Architektur gilt die Hülle als Schutz und Repräsentationsmedium zugleich, sie ist ein raumbildendes Element, welches mehr als verkleiden darf. Die Hülle kommuniziert Inhalte nach außen, doch wie können wir lernen, diese Inhalte zu steuern und eine Beziehung von innen und außen gezielt vermitteln?
Wir stellen uns die Frage, welche Tiefe und Eigenständigkeit, ausgehend von einem formbaren Ursprung, die Hülle annehmen kann. Was zeigt und was verbirgt die Hülle? Wie stark bezieht sich die Hülle auf ihr Inneres? Was geschieht, wenn die Hülle vom Objekt getrennt wird, wie verändert sich diese? Durch die experimentelle Auseinandersetzung mit der Hülle erarbeiten wir dreidimensionale Objekte, welche wir auf ihre Formqualität, Materialität, Orientierung im Raum sowie die Beziehung zu ihrer Umwelt und den Einfluss auf uns untersuchen.
Die Lehrveranstaltung besteht aus fünf praktischen Übungen, die schrittweise zur finalen Form führen und das Semesterthema reflektieren. Begleitet werden die Übungen von theoretischen Inputs in Form von wöchentlichen Vorlesungen. Diese stetige Wechselbeziehung zwischen Praxis und Theorie ist wesentlich für den Erkenntnisgewinn und einen tieferen Einblick in das behandelte Thema.