A Lapidarium of things - Origins und Replicas am Beispiel eines Lapidariums
Das Lapidarium ist ein Kulturbegriff der vor dem Hintergrund zunehmender Digitalisierung und medialer Vielfalt im breiten Genrespektrum der Kunst zu in Vergessenheit geraten ist. Als Lapidarien werden jene Sammlungen bezeichnet, die sich bildhauerischen Medien widmen, aber auch erweiterte Systeme des Wissenstransfers – wie etwa Bauhütten. In dieser Arbeit werden unterschiedliche Beispiele von Lapidarien miteinander verglichen, typologisch gegenüber gestellt und in sogenannte Lapidarien der Gegenwart übertragen. Durch Interviews mit wegweisenden Ausstellungsmachern, welche Ihre Expertise auf eine architektonische Praxis stützen, werden narrative, sowie performativen Potenziale untersucht und deren Erkenntnisse in einer räumlichen Intervention umgesetzt.
Der zweite Teil dieser Arbeit wird in der Wotrubakirche präsentiert und ist als künstlerische Arbeit konzipiert, welche als Ausgangsbasis meine Reise zu den Steinbrüchen von Carrara (Toskana, Italien) dokumentiert. Mittels Projektionen, Text und Video werden Themen, welche im Spannungsfeld zwischen der Materialität Stein (Lapis) und dem Format des Wissenstransfers der Bauhütte (Wotrubakirche als Lapidarium) stehen, durchleuchtet und dabei wird versucht den Begriff des „Mythos“ zu dekonstruieren. Das Diplombuch nimmt hier eine Sonderstellung ein und funktioniert als Hybrid zwischen Buch und Objekt.