VERLAUF
Denkt man, vom Standpunkt des dreidimensionalen Gestaltens aus, über diesen Begriff nach, wird schnell klar, wie zahlreich die Sinnfelder sein können, die er öffnet. Linien, Flächen, Volumina können sich als Verlaufsfiguren im Raum entwickeln, Konturen bilden, Richtungen anzeigen, in sich selbst zurücklaufen. Der Verlauf kann als Spiel zwischen Voll und Leer, sprich Masse- und Raumvolumina aufgefasst werden, ebenso wie als Spiel von Konvex und Konkav auf einer Oberfläche.
Formübergänge zwischen unterschiedlichen Elementen vermitteln als Verlauf. Farbverläufe, Texturgradienten, Licht- und Schattenverläufe sind wichtige Gestaltungsaspekte. Raumfolgen, zirkulierend, führend, verästelnd, verwirrend haben den Weg als Verlaufsfigur zum Thema. Von einem selbstreflektierenden Standpunkt aus gesehen, kann sogar der Verlauf des eigenen Arbeits- bzw. Entwicklungsprozesses in dieser Übung thematisch interessant bzw. relevant werden. Insgesamt zeigt sich der Verlaufsbegriff, übersetzt in eine raumplastische Form, als gute Möglichkeit im Unbewegten Bewegung und Dynamik darzustellen bzw. auszudrücken.